Am 02. Dez. 2023, um 19.00 Uhr
Freuen Sie sich auf ein besinnliches Adventskonzert für Kinder und Erwachsene, begleitet von den zauberhaften Klängen der steirischen Harmonika, Posaune, Tuba und Tenorhorn. Lassen Sie sich von dieser musikalischen Vielfalt in die festliche Stimmung der Vorweihnachtszeit entführen!
Am 02. Dez. 2023, um 19.00 Uhr
Erlebe das zauberhafte Harfenkonzert von Lena Rummel im KornhausMuseum, begleitet von einer inspirierenden Lesung von Antonie Schneider. Beginn um 19:30 Uhr – sei dabei und genieße einen kulturellen Abend voller Musik und Literatur!
26. Juli 2023
Martin Kargruber denkt wir ein Zeichner – und wie ein Architekt. Wenn der aus Südtirol stammende Bildhauer sein Werkzeug an einem stattlichen Holzmann ansetzt, hat er vermutlich die Linien genau im kopf...
22. Juli – 27. Aug. 2023
Der Bildhauer Martin Kargruber zeigt frappierende Arbeiten im Kornhaus Weiler. Verpasse diese außergewöhnliche Möglichkeit nicht und besuche die Ausstellung vor Ort. Wir freuen uns auf dich!
16. Sept. – 15. Okt. 2023
Unter dem Titel FÜR IMMER SCHÖN? ruft der Westallgäuer Heimatverein alle ambitionierten Fotograf*innen zur Teilnahme an einer Fotokunstausstellung im KornhausMuseum in Weiler auf.

Eine Reise durch die Jahrhunderte

Den Grundstein für das Museum hatten zwei noble Mäzene aus Weiler, Bürgermeister Fridolin Holzer und der Tabakfabrikant Ignaz Dornach, mit der Gründung des Westallgäuer Heimatvereins gelegt. Im Mai 1924 war in Räumen des Weilerer Rathauses das erste Museum eröffnet worden. Dank der Spendierfreudigkeit der Bürger und von Ignaz Dornach, der dem Museum seine eigene Sammlung vermachte, war 1954 das ehemalige Gasthaus "Zum Löwen" erworben und vom Heimatverein als Museum eingerichtet worden.

Das Westallgäuer Heimatmuseum ist eines der bedeutendsten Museen im Westallgäu. Die Arbeit des Heimatvereins Weiler wurde 1999 mit dem Magnusstab des Heimatbundes Allgäu ausgezeichnet. Die Auszeichnung geht an Vereine, die besonders vorbildliche Leistungen auf dem Gebiet der Heimatpflege im und für das Allgäu vollbracht haben. Das Museum zieht sich über die vier Stockwerke des 350 Jahre alten ehemaligen Gasthauses. Gezeigt werden verschiedene Lebensräume wie Küche, Wohnzimmer, Schlaf- und Kinderzimmer von der Gotik bis zur Neuzeit. Die Räume sind mit Mobiliar, Bildern und Gebrauchsgegenständen der jeweiligen Epoche reich ausgestattet. Eine Küche mit ausgesucht schönem Steingut und vielerlei Gerätschaften aus dem Alltag glänzen durch ein Aufsatzbüffet von 1781.

Im Erdgeschoss ist neben einer Sammlung hervorragender Hinterglasbilder aus aller Welt der komplette Kaufmannsladen der Familie Grüßer aus dem 18. Jahrhundert wiedererrichtet worden. Diese hielt von Weiler aus Geschäftsverbindungen bis nach Wien, Budapest und Genua, wohin sie überwiegend Leinwand lieferte. Eine Musterkarte zeigt rund 120 verschiedene Stoffe. Hier konnte man genauso Putzmittel wie Gläser und Porzellan, Flaschen oder Wachsrodel (zu einer Spirale oder in Korbform aufgerollte Kerze) erwerben.

Die gleichfalls ausgestellten Radhauben gehörten allerdings eher nicht zum Alltag. Andererseits jedoch die Strohhüte, Damenhüte oder Zylinder, die auf einen weiteren Produktionszweig in Weiler, die Hutfabrikation, hinweisen. Hierzu findet man im Obergeschoss die entsprechenden Näh- und anderen Maschinen.

Auffallend ist die exzellente Sammlung von Schränken der verschiedensten Stilepochen, die sich über das ganze Haus verteilt. Ein Renaissanceschrank von 1726 zeigt neben vier hervorragend gearbeiteten Türfüllungen schöne Intarsien. Besonders eindrucksvoll bemalt sind die Bauerschränke, darunter ein Allgäuer Säulenschrank mit christlichen Motiven. Prächtig sind auch ein Bodenseeschrank und ein Schrank aus dem Jahr 1799 mit fünf verschiedenen Einlegemustern. Aus demselben Jahr stammt eine Bettlade mit Darstellungen von „guter und schlechter Kinderzucht“. Vermutlich werden Erziehungsregeln wie „Wer die Ruthe sparet, der hasset seinen Sohn, wer ihn aber lieb hat, der züchtige ihn ohne Unterlaß“ heute weder bei Eltern erst recht nicht bei Kindern gut ankommen.

Es ist keinesfalls Blasphemie, dass im ehemaligen Tanzsaal des Gasthauses „Zum Löwen“ christliche Großplastiken präsentiert werden – es ist eine Frage des Platzes, die sich nach der Renovierung. Die ausgesucht gut gearbeiteten Figuren, meist aus dem 16. Jahrhundert, stammen aus dem Nachlass von Ignaz Dornach. Darstellungen von Heiligen wie das „Martyrium des Heiligen Laurentius“ und ein barocker Hausaltar von 1740 runden sie Sammlung ab. Neben Gemälden der Mäzene, von Bürgern und Bauern besitzt das Museum ein Selbstporträt der Malerin Angelika Kaufmann.

Jedes Heimatmuseum hat sein eigenes Wesen, sein eigenes Gesicht, in dem sich die Eigenart von Land und Leuten spiegelt und das auch über den Wandel der Zeiten hinweg diese Eigenart bewahrt.